Juli 2018

Liebe E-News Leser/Innen,

vor ein paar Jahren saß ich mit ein paar Leuten zusammen, um zu meditieren und persönliche Probleme zu reflektieren. Auf eine sehr spontane Weise erwähnte ich Meister Moryas Bücher, aber der Großteil unserer kleinen Gruppe glaubte, dass diese Bücher entschieden zu schwierig seien. Meine erste Reaktion war: 'Aber warum, es ist einfach Flämisch, nicht wahr?' Aber jeder beharrte auf seiner Sichtweise und jeder hatte einige Beispiele von Abschnitten dieses oder jenen Buches zur Hand, das sie irgendwann geöffnet hatten und 'oh, das war nicht für mich!'

Ich wählte das  Buch “Mens en maatschappij” (Mensch und Gesellschaft) aus, zu dem jemand gerade einen Kommentar abgegeben hatte und öffnete es planlos im 11. Kapitel: 'Frei von Schuldgefühlen'. Ungefähr drei Leute lasen einen zufällig ausgewählten Abschnitt daraus laut vor. Und ja, fast jeder konnte dem zustimmen, was es gesagt hat, und hatte eine Anekdote oder eine ähnliche Erfahrung oder eine Serie von interessanten Bemerkungen beizutragen. Jede/r erkannte , dass er oder sie mit Schuldgefühlen gelebt hat, und dass das Buch wirklich ein gewisses Studium verlangt, aber dass es alles in allem eher Spass macht, einem Lebensaspekt auf diese Weise zu begegnen.  

Ich behalte dies in liebevoller Erinnerung. Deshalb wollte ich drei Abschnitte aus diesem Buch als Meditationstext aussuchen. Aber die Wahl ist nicht einfach. Ich habe einen ganzen Abend damit verbracht, innerhalb des Kapitels vor- und zurückzublättern, jeder Abschnitt wurde zu einer Welt von Erfahrungen und Einsichten und Lösungen, um die Dinge von nun  an anders zu betrachten; mein ganzes Leben zog an mir vorüber. 

Dieses Kapitel ist tatsächlich ein Buch für sich. Schließlich habe ich ein Stückchen ausgewählt, ungefähr zehn Prozent der mehr als 5000 Worte in Kapitel 11. 
E-Grüße von Lydia

Meditation zum Vollmond am 27. Juli 2018

Meister Morya,

"wage es, langsam voran zu gehen zusammen mit deinen Weggefährten, im Kontakt mit Menschen, in Zusammenarbeit mit Menschen. Wenn du das tun kannst, wirst du dir nicht besser als andere vorkommen, aber auch nicht schlechter und du wirst wissen: 'Es ist auf jeden Fall schwierig.'

Das Leben auf dieser Erde ist ein sehr kompliziertes Spiel von Energien, von Kräften, die wir beständig entdecken müssen. Und du solltest dir vorstellen, dass jedes menschliche Wesen in jedem Moment anders sein kann. Deshalb sind Offenheit und Ehrlichkeit in der Tat ein Segen, wenn du anderen begegnest, um die Wirklichkeit des Lebens anzuerkennnen. Dann durchbrichst du den Spiegel der Existenz, dann betrachtest du dich nicht selbst. Denn es gibt Menschen, die nur sich selbst betrachten, sie beschäftigen sich angeblich mit anderen, aber sie sehen nur sich selbst. Du musst in der Lage sein, den Spiegel des Selbst zu durchbrechen, um den anderen so sehen zu können, wie er oder sie wirklich ist und dann weiter zu  gehen. Das bedeutet, dass du plötzlich  lernst, die Präzision des Ganzen zu studieren. Du siehst dann, wie auch der andere Mensch auf eine nuancierte Art und Weise beschäftigt ist. Denn sehr viele Menschen sind auf eine sehr korrekte und sehr schöne Weise beschäftigt, aber andere können das oft nicht sehen, denn sie leben in ihrer Phantasie. Viele Leute leben in ihren Gedanken und sehen ihre Mitmenschen unzureichend, denn sie betrachten ihre Mitmenschen von  Außen. Du solltest deine Mitmenschen von innen her betrachten und lernen, auch das Innere deines Mitmenschen zu sehen und zu verstehen. Dies kannst du nur tun, wenn du deine Mitmenschen liebevoll behandelst und wenn die Ruhe und die Stille gegenwärtig ist, um diese tiefen Konversationen zu führen und darüber zu sprechen, was Innerlichkeit bedeutet. Dies ist der Weg auf dem die Innerlichkeit auf dieser Erde hervortreten kann. 

Wenn du dazu in der Lage bist, wirst du dich dazu hingezogen fühlen, mehr und mehr von dir selbst zu geben und mehr und mehr von anderen zu erwarten und dann stehst du in einem sehr tiefen Austausch und in einer wahren Freundschaft. 

Du solltest sehr viel mit anderen Menschen teilen, aber es sollte niemals bedrohlich sein,  dem anderen so zu sagen eine Lektion zu erteilen, ihn oder sie auf seinen /ihren Platz zu verweisen, oder zu zeigen, was du kannst und der andere nicht. Es sollte keine Lektion beinhalten, es sei denn, eine Lektion für dich, um zu lernen und um zu wagen, zu lernen. Wenn du beginnst, von deinen Mitmenschen zu lernen, das heißt, wenn du lernst, die Dinge zu sehen, die in  deinem Mitmenschen präsent sind, wird auch dein Leben zunehmend schöner. Denn die Menschheit in ihrer Gesamtheit trägt einen Schatz in sich, der sich dem Göttlichen annähert. Jedes Mal, wenn du mit Menschen und noch mehr Menschen auf offene und ehrliche Weise in Kontakt kommst, kannst du lernen, das Wunder der Erschaffung des Göttlichen zu sehen. Du wirst  zu immer offeneren Sichtweisen geleitet, du wirst zu immer mehr Ehrlichkeit gegenüber dir selbst und gegenüber anderen geführt. Und dies bringt eine noch größere Kraft hervor, durch die du dich  aufrichten  und durch die du auch andere aufrichten wirst, und auf diese Weise wird auch die Gesellschaft aufgerichtet."